Ende 2022 erhielt ich die Anfrage, beim Satellite Lunch Event in Frankfurt, das vom Hong Kong Trade Development Council anlässlich des Asian Financial Forum (AFF) organisiert wurde, eine Keynote zu halten. Dieser Bitte bin ich natürlich nur zu gerne nachgekommen. So sprach ich am 12. Januar zu den Menschen, die sich mit den Chancen für Wachstum und Wohlstand in der Hongkong S.A.R. der Volksrepublik China verbunden fühlen.
In meiner Keynote gab ich einen allgemeinen wirtschaftlichen Ausblick auf das Jahr 2023 und darüber hinaus. Wie wir alle wissen, könnte die Ausgangslage für das Jahr des Hasen im chinesischen Kalender ‒ das am 22. Januar begann ‒ günstiger sein. Nach Angaben des IWF zeigt die BIP-Prognose für das chinesische Festland ein stetiges Wachstum von 4,4 bis 4,6 % im Jahr 2027, während die Prognose für Hongkong für 2023 nur 3,9 % und danach etwa 3 % beträgt. Allerdings ist das BIP-Maß für Hongkong nicht mehr aussagekräftig, da es nur Konsum, Staatsausgaben, Investitionen und Nettoexporte misst. Infolgedessen führen Kapitalströme in die Finanzdrehscheibe Asiens wahrscheinlich eher zu einem BIP-Wachstum in der umliegenden Greater Bay Area als in Hongkong. Im Gegensatz dazu steht Hongkong an fünfter Stelle der weltweit wichtigsten Zielländer für ausländische Direktinvestitionen, nach den USA, den Niederlanden, Festlandchina, Luxemburg und dem Vereinigten Königreich (IWF-Zahlen für 2021). Diese Position hat Hongkong im gesamten Zeitraum von 2010 bis 2021 erfolgreich verteidigt. Die Rolle Hongkongs als Asiens internationales Finanzzentrum und Tor zu China wurde auch in der Rede des Chief Executive auf dem Asian Financial Forum unterstrichen. Insbesondere die Einhaltung des Grundsatzes „Ein Land ‒ zwei Systeme“ wird von größter Bedeutung sein.